Der DFV Round-table am Mittwoch, den 28. Oktober 2015 von 10:30 - 16.30 Uhr bei Sanifair / Tank und Rast in Siegburg lud zahlreiche Systeme ein, um sich zum Thema „Mut zur Größe: Wachstum steigern durch starke Partner und Investorenmodelle. Breaking Rules des konventionellen Franchisings“ auszutauschen. Hierzu standen knapp 20 Teilnehmern im intensiven Austausch.
Wachstum ist eine zentrale Voraussetzung für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg eines Systems. Traditionell stehen hierzu zwei Wege offen, das Wachstum aus den bestehenden Partnern und aus der Akquisition neuer Partner. Beide Möglichkeiten stoßen jedoch in Zeiten gesättigter Märkte und knapper Ressourcen zunehmend an ihre Grenzen. Es existiert jedoch noch ein dritter Weg des Wachstums: Multi-Brand Franchisenehmer, die nicht nur eine Marke repräsentieren, sondern mehrere. Eventuelle saisonelle Schwankungen oder Risiken können somit leichter für den Franchisenehmer/ Investor genommen werden, allerdings besteht die Herausforderung darin, das Markenverständnis und die Begeisterung für die Marke in allen Ebenen zu repräsentieren - vor allem - bis hin zu den Mitarbeitern, die vor Ort die Marke und das Produkt wiederspiegeln. Die Franchisegeber, die seinen Franchisenehmern oder Investoren erlauben mehrere Marken parallel zu betreiben sehen folgende Gesichtspunkte als wichtig in der Strategie und Struktur an:
Finanzierung und Investition:
- Investoren werden nur Geldgeber, wenn das Geschäftsmodell stimmt und ein rentabler ROI gesichert ist.
- Der Betreiber hat eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern, die er täglich einsetzt um Produkte mehrerer Marken verkaufen. Die Prüfung, ob alle Systemvorgaben eingehalten werden ist hier sehr wichtig, z.B. Zubereitung oder Kenntnis der Produkte. Zudem sollte der Franchisegeber Ausbildungsgrade festlegen, die im täglichen Betrieb vertreten sein müssen. (Höherer Schulungsaufwand)
- Bei Investorenmodellen sind die Personalkosten ein entscheidender Faktor, da diese meist höher sind. (Der Betreiber steht nicht selbst im Laden)
- Investitionspläne klar abstimmen und langfristig planen, damit der Franchisenehmer nicht gleichzeitig mehrere Shops und Geschäfte remodelln muss, sondern die Investitionen langfristig dafür bereitstellen und einplanen kann.
- Zusätzlich kann die Zentrale einen Steuerberater für alle Franchisenehmer bestimmen, um einheitliche Zahlen und BWAs zu haben, am Besten in einem Echtzeitsystem. Dies fördert eine Vergleichbarkeit und zeigt Abweichungen frühzeitig an, damit ein Handlungsbedarf schnell festgestellt werden kann.
- Ein weiterer Punkt ist, dass das Systemwissen für marktbegleitende Systeme leichter zugänglich ist, wenn ein Franchisenehmer beide konkurrierenden Systeme betreibt.
Prozesse:
- Die Automatisierung von Prozessen steht stark im Vordergrund
- Neuausrichtung oder Anpassung der Struktur und der Prozesse (betriebswirtschaftlich, technisch und organisatorisch)
- Neuausrichtung oder Anpassung der Kommunikation
- Sie verlieren sich nicht in Details, sondern behalten den betriebswirtschaftlichen Überblick.
- Zielvereinbarungsgespräche mit allen Franchisepartnern führen, vor allem auch mit den Besten im System und auch Lob aussprechen, ggf. dies auch durch Awards und Verleihungen darstellen.
- Schnelles Wachstum durch starke Franchisepartner als Multi-Unit Owner
Sanifair findet solche Investoren über Onlinepräsenz und -werbung, auf Messen, Anzeigenschaltungen, Empfehlungsbewerbungen und durch Verbände. Sanifair selbst wird verstärkt in den kommenden Monaten mit Zielen wie Wachstum durch starke Franchise-Partner und Markenstärkung am Markt expandieren. Grundsätzlich bestehen neue Anforderungen an die Systemstrukturen und eine veränderte Qualität der Franchisenehmer, die nachhaltig zur Unternehmenskulturbeiträgt und Einfluss auf die Kommunikation nimmt.